01 - Projektidee

Im Dezember 1948 wurden in den Bergwerksstollen in Boltigen die Schaufeln und Pickel an den Nagel gehängt und die Karbidlampen gelöscht. Davor wurde hier während verschiedenen Epochen unter Tage Kohle abgebaut.

70 Jahre später wollen wir, Freunde der Kohlenbergwerke Boltigen, es gemeinsam angehen und die Stollen erneut mit Licht und Leben füllen. Jedoch wollen wir nicht Kohle zu Tage fördern, sondern dieses Stück industrielle Geschichte, insbesondere Boltiger Geschichte für Interessierte wieder zugänglich machen. Das Bergwerk soll für die Nachwelt erhalten und die enormen Strapazen und extremen Arbeitsbedingungen der Vorfahren gewürdigt werden.

Dazu soll das Bergwerk eine erlebnisorientierte touristische Attraktion im Simmental werden, welche sich ergänzend zum übrigen touristischen Angebot versteht und auch mit den verschiedenen anderen Leistungsträger in einem konstruktiven Dialog die Gäste bereichern soll.

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02 - Eine Erlebniswelt

Vier Schwerpunkte und ein Ausblick

Das Projekt soll in vier Teilprojekte aufgeteilt werden:

Teilprojekt Bau

Ausbau des Bergwerkes für Führungen mit Nachbau der Schmiede, Rekonstruktion der Kohlenbahn bis zum Eingang, Rekonstruktion von Abbaumethoden inkl. Rollwagen in Stollenmündung, Schubladen in Gesenk und Arbeiterpuppen in verschiedenen Positionen im Stollen, Nachbau ev. Simulation des Barackendorfes, Spielplatz mit Bergwerkselementen, inkl. Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeit an einem themenbezogenen Ort und verschiedene Sanitäre Anlagen. Transportmöglichkeit Bahnhof Boltigen/Zweisimmen zum Bergwerk.

Teilprojekt Geschichte

Inszenierung eines interaktiven Themenweges mit interaktiven Posten. Museum und Multimediashow im Tourismusbüro Boltigen und Lenk.

Teilprojekt Fun

Aufbau eines Klettersteigs im Bergwerk und einer Tyrolienne Seilbahn an einem geeigneten Standort.

Teilprojekt Wissen

Inszenierung Abbau von Kohle und Nutzung der Schmiede für Schülergruppen, Vereine, Teams und Besucher, mit Übernachtungsmöglichkeit an einem themenbezogenen Ort, inkl. «historischer Verpflegung».

Ausblick

zu einem späteren Zeitpunkt 3-jährlich wiederkehrend Freilichttheater Aufführungen rund um den Bergbau. Gelände mit Infrastruktur kann verschiedenen Leistungsträger angeboten werden, z.B. Markt, Ferienpass, Kinderschwingfest...

03 - Vorgehen Phase 1

3.1 Teilprojekt Bau
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Detailplanung
  1. Öffnen des Mundlochs Halde Klus (Rollstrecke) mit Bagger 10-15t, sowie Abtransport des Materials mit Transporter über die von der Seigemeinde genehmigte Zufahrtsstrecke
  2. Ausbruch des Materials im Stolleninnern mit Elektrobagger und Handbeihilfe (Annahme 50-100m3)
  3. Aufstellen eines Baucontainers für Lagerung von Werkzeugen und Maschinen
  4. Aufstellen mobiler Toiletten im Bereich Parkplatz und Spielplatz
  5. Erstellen Stromanschluss
  6. Erstellen einer Grund-Beleuchtung, langfristig mit erneuerbarer Energiequelle (Solar oder Wasser)
  7. Erstellen einer Ausleuchtung der Aufhauen nach oben und unten
  8. Verbessern des Weges zum Mundloch Dürrifluh
  9. Erstellen Weg Halde Klus nach Dürrifluh, direkte Aussenverbindung im Notfall möglich
  10. Ausräumen von Schutt in den Stollen, Ausräumen Material nach Felsreinigung
  11. Sichern des Schachtes bei der Kreuzung im Stollen
  12. Ausräumen, sortieren, Lagern bzw. Entsorgen der Metallrückstände im Stollen
  13. Erstellen Tor beim neuen Ausgang Halde Klus
  14. Erstellen Rollbahn zur Strasse
Kosten

Siehe Anhang Grobbeurteilung, Kellerhals + Haefeli AG, Geologen, Kohlenbergwerk Klus – Schwarzenmatt (Boltigen), Auftrag Nr. 5278.2

3.2 Teilprojekt Geschichte

04 - Situationsanalyse

4.1 Stärken
  1. Einzigartiges Erlebnis im Simmental
  2. Führungen durch ortskundige Führer und Fachpersonen
  3. Interesse an der historischen Geschichte der Bergwerke in Boltigen ist geweckt, Erinnerungen an eine besondere Zeit werden gewahrt
  4. Museum direkt an Bushaltestelle öffentlicher Verkehr, ganzjährig und wetterunabhängig erreichbar
4.2 Schwächen
  1. Bergwerk bei Schnee schwer bis gar nicht zugänglich
  2. Keine Erreichbarkeit mit öffentlichem Verkehr
  3. Erschwerte Zugänglichkeit für Personen mit Einschränkung
4.3 Chancen
  1. Produkt in der Region einzigartig, dadurch Chance sich als Ausflugsziel zu etablieren
  2. Trend orientiert (Kultur und Erlebnis vereint)
  3. Grosse Akzeptanz und Unterstützung bei den Leistungsträgern der Region, durch maximale Nutzung ihrer Angebote/Produkte (Produkte Alpkultur, Lebensmittel für Verpflegung aus Reidenbach, Ausbau, Aufbau und Instandhaltung die nicht durch die Mitglieder sichergestellt werden können ausschliesslich durch einheimisches Gewerbe, Transport der Besucher durch ortsansässiger Betrieb) und das Berücksichtigen ihrer Bedürfnisse
  4. Zeitpunkt für Ausbau Tourismusangebot in diesem Bereich günstig. Angebote ausserhalb Winter-/Schneeangebote immer wichtiger. Es sind deshalb auch eher Fördergelder verfügbar
  5. Auch als «Schlechtwetter-Programm» durchführbar
  6. Gezielte Führungen, abgestimmt auf die Fragestellungen und Interesse der Gruppen. Dadurch hohe Qualität und Zufriedenheit möglich
4.4 Risiken
  1. Unvorhergesehenes beim Ausbau des Bergwerkes
  2. Veränderung Freizeitverhalten und Bedürfnisse während langer Bauphase ohne dauernde Beobachtung des Marktes
  3. Schlechte Akzeptanz der Bevölkerung vor Ort durch Zunahme von Verkehr und Lärmbelastung, andere Unannehmlichkeiten und Einschränkungen ihrer bisherigen Abläufe, Verschmutzung durch weggeworfenen Abfall etc.

05 - Marketing

5.1 Marketingziele
5.1.1 Qualitative Ziele
5.1.2 Quantitative Ziele
5.2 Segmentierung Zielgruppe